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Moment­auf­nahme der Rotlicht­ver­stöße in fünf deutschen Großstädten

Rotlicht­ver­stöße sind keine Lappalie. Dennoch scheinen viele Verkehrs­teil­nehmer rote Ampeln eher als freiwillige Empfehlung, denn als verbind­liches Halte­signal zu betrachten. Ein Ruf, der besonders Berlinern anhaftet. Doch stimmt das wirklich? Der ADAC wollte es genau wissen – und hat in fünf deutschen Großstädten per KI-Kamera nachgemessen.

ADAC-Erhebung: Diese Verkehrsteilnehmer missachten Rotlicht am häufigsten
WD Stock Photos / shutterstock.com

Automo­bilclub misst Anteil der Rotlichtsünder

Ampeln sollen für Sicherheit im Straßen­verkehr sorgen, werden jedoch oft missachtet. Allein 2023 gab es in Deutschland 327.230 erfasste Rotlicht­ver­stöße, die zu rund 10.000 Verletzten oder sogar Todes­fällen führten. Die Dunkel­ziffer dürfte noch höher ausfallen.

Um diese Zahlen auf die Probe zu stellen, hat der ADAC das Verhalten von Fußgängern, Radfahrern, E-Scooter- und Autofahrern in Berlin, Hamburg, Köln, Leipzig und München unter­sucht. Mithilfe einer KI-gestützten Kamera wurde an mehreren Kreuzungen anonym erfasst, wer an roten Ampeln stoppte – und wer nicht.

In welcher Großstadt wurden die meisten Ampeln ignoriert?

Wer nun vermutet, dass in deutschen Großstädten vor allem Berlin für Rotlicht­ver­stöße bekannt ist, wird von den Ergeb­nissen der Unter­su­chung eines Besseren belehrt.

Denn die Zahlen des ADAC belegen, dass rote Ampeln an der Spree keineswegs als optionale Empfehlung betrachtet werden. Zwar missach­teten dort 6 Prozent der Fußgänger das Ampel­signal, in Köln (8 Prozent) sowie Hamburg (13 Prozent) waren es aber deutlich mehr.

Stadt Fußgänger Radfahrer E-Scooter-Fahrer  Autofahrer 
Berlin 6% 7% 19% 2%
Hamburg 13% 8% 16% 1%
Köln 8% 5% 6% 2%
Leipzig 6% 5% 24% 1%
München 5% 13% 15% 2%

Radfahr-Rowdys findet man in jeder Großstadt, besonders aber in München. Stolze 13 Prozent der unmoto­ri­sierten Zweirad­fahrer zeigten sich vom Halte­signal unbeein­druckt, gefolgt von Hamburg (8 Prozent) sowie Berlin (7 Prozent).

Ein weiteres inter­es­santes Ergebnis der ADAC-Messung insgesamt: Radfahrer und Fußgänger missach­teten rote Ampeln mehr als doppelt so häufig wie Autofahrer.

Welches Verkehrs­mittel hat die schlech­teste Rotlichtquote?

Die meisten der 2.833 vom Automo­bilclub gemes­senen Rotlicht­ver­stöße gingen jedoch auf das Konto eines eher jungen Verkehrs­mittels, dem E-Scooter. Obwohl es sich in der Summe aller berück­sich­tigten Städte um die kleinste Gruppe handelt, wurden hier die meisten Vergehen regis­triert (49 Verstöße bei 338 E-Tretrollern).

Den Negativ­rekord für die schlech­teste Rotlicht-Quote konnten zudem E-Scooter-Fahrer in Leipzig erreichen. Mit 24 Prozent missachtete hier fast jeder Vierte die Verkehrsampel.

Rotlicht­ver­stöße im Wert von 158.000 Euro

Für den „Rotlicht­report“ des ADAC wurde das Verhalten von insgesamt 66.158 Verkehrs­teil­nehmern erfasst. Die Daten­er­hebung fand an einem Tag im Oktober 2024 statt und dauerte vier Stunden. Wären die Verstöße geahndet worden, wären schät­zungs­weise Bußgelder in Höhe von rund 158.000 Euro, 1.573 Punkte im Flens­burger Zentral­re­gister und 164 einmo­natige Fahrverbote fällig geworden.

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Quelle: presse.adac.de